von Jan v. Schmidt-Phiseldeck
Zwei Schwentinentaler Unternehmen haben beim Großen Preis des Mittelstandes abgeräumt.
Schwentinental. Gleich zwei Unternehmen aus Schwentinental (Kreis Plön) haben sich beim diesjährigen Großen Preis des Mittelstandes durchsetzen können: Therapiepraxen-Dienstleister Buchner & Partner schaffte es neben dem Kieler Softwarehaus macio aufs Siegerpodest, das Biotech-Unternehmen e-nema wurde als Finalist für seine Leistungen ausgezeichnet. „Dass gleich zwei von uns vorgeschlagene Firmen diesen renommierten Preis unter 136 nominierten Firmen aus Schleswig-Holstein und Hamburg gewinnen konnten, ist einfach herausragend“, sagte am Mittwoch Knut Voigt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsagentur Kreis Plön.
Vor 25 Jahren gründete Ralf Buchner seine Firma, ursprünglich als reiner Formularversand für therapeutische Praxen. Heute entwickeln, vertreiben und betreuen der 55-Jährige und seine 75 Mitarbeiter unter der Dachmarke „Buchner“ Produkte und Dienstleistungen, mit deren Hilfe Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen ihre Therapiepraxis managen können. „Dieser Preis ist eine schöne Bestätigung unserer erfolgreichen Arbeit“, sagte Buchner.
Ein Erfolg, den der deutsche Marktführer in diesem Bereich fortführen möchte: „Die Zukunft und Kompetenz des Therapeutenberufs muss noch stärker in den Fokus gerückt werden, um das Gesundheitssystem zu stärken. “Deshalb sieht sich Buchner zunehmend als Sprachrohr seiner Kunden. „Wir brauchen dringend eine Kammer, die wie bei den Ärzten die Qualität der Arbeit der Therapeuten einordnet und zugunsten der Patienten bewertet“, forderte Buchner.
Seit mehreren Jahren wächst das Unternehmen im zweistelligen Bereich. In diesem Jahr wird ein Umsatz von etwa 7,2 Millionen Euro angepeilt, bis 2020 soll der Umsatz verdoppelt werden. „Wir wollen ab 2017 mit Software für den internationalen Markt, hauptsächlich in Europa und den USA, weiter wachsen“, sagte Buchner. Als Erfolgsmodell betrachtet der Firmengründer auch die Personalpolitik: „Wir haben immer offene Türen, bieten kostenfreien Betriebssport an und kommunizieren alles bis auf persönlich geschützte Daten.
“Als Ausgründung an der Agrarfakultät der Uni Kiel hat sich das im Frühjahr 1997 gegründete Biotech-Unternehmen e-nema zum globalen Marktführerin der Produktion und dem Vertrieb von Fadenwürmern, auch Nematoden genannt, zur Schädlingsbekämpfung entwickelt. Zum Geschäftsfeld gehört zudem die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln für Dritte. „Den Mittelstandspreis als Finalist verdient unser 40-köpfiges Team“, sagte Tillmann Frank, Geschäftsführender Gesellschafter der e-nema Gesellschaft für Biotechnologie und biologischen Pflanzenschutz.
Doch nicht nur die Herstellung von Nematoden, sondern auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung spielt beim Schwentinentaler Unternehmen, das sich in einer ehemaligen Schnapsfabrik angesiedelt hat, eine große Rolle. „Wir profitieren von unserem international aufgestellten Team und finden so Multiplikatoren, die unser Know-how in die Welt tragen“, betonte Frank.
So hat das Unternehmen seine Bioreaktoren-Kapazität jüngst auf 600 000 Liter erhöht und investiert in den kommenden zwei Jahren sechs Millionen Euro. „Wir werden unseren Standort ausbauen und weitere Arbeitsplätze aufbauen“, sagte der 57-Jährige.